10 Jahre Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar

10 Jahre Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar

Es ist das am schnellsten wachsende Infrastrukturprojekt im Schwarzwald-Baar-Kreis: Der Bau des kommunalen Glasfasernetzes. Vor zehn Jahren, am 29. März 2014, haben der Landkreis und die 20 Kommunen den Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar gegründet. Zu diesem Jubiläum kann Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Sven Hinterseh heute Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl und viele Partner aus Politik und Wirtschaft im Landratsamt in Villingen-Schwenningen begrüßen.

Fotos: Michael Stifter

„Der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar und das Land Baden-Württemberg haben in den vergangenen Jahren erfolgreich und hart daran gearbeitet, die Region digital zu stärken und zukunftsfähig zu machen”, berichtet Strobl in seiner Rede, “Gemeinsam blicken wir auf ein erfolgreiches Jahrzehnt für Innovation und Fortschritt. Das heutige Jubiläumsfest ist ein Anlass zum Feiern und auch eine Gelegenheit, um auf das Erreichte stolz zu sein. In den vergangenen 10 Jahren hat die Breitbandversorgung im Schwarzwald-Baar-Kreis bedeutende Fortschritte erzielt: Über 90 Prozent der Haushalte im Schwarzwald-Baar-Kreis haben schnelles Internet, rund 80 Prozent sind bereits in der Gigabitwelt, die Glasfaserquote liegt mit 20,6 Prozent über dem baden-württembergischen Durchschnitt. Das ist angesichts der für den Breitbandausbau sehr schwierigen topographischen Lage zwischen Schwarzwald und Baar ein beachtlicher messbarer Erfolg, auf den der Zweckverband und das Land Baden-Württemberg stolz sein können! Das bringt unsere digitale Entwicklung voran. Und gerne setzen wir unsere exzellente erfolgreiche Zusammenarbeit fort und bauen sie weiter für eine gute digitale Zukunft aus.“

„Das schnelle Glasfaser-Internet in den Ländlichen Raum bringen – das war unser Ziel“ sagt Landrat Hinterseh, „Nach 10 Jahren hat der Zweckverband bereits weit über 10.000 private und gewerbliche Gebäude angeschlossen.“

2014 haben sich die 20 Kommunen und der Landkreis dazu entschlossen, den Glasfaserausbau im Ländlichen Raum selbst in die Hand zu nehmen und nicht auf den Ausbau durch private Telekommunikationsunternehmen zu warten. Viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch viele ansässige Firmen, haben seitdem einen Glasfaser-Hausanschluss erhalten. Das Netz des Zweckverbands wurde im sogenannten Betreibermodell errichtet. Somit bleibt es auch nach Fertigstellung im Besitz der öffentlichen Hand. Den Zuschlag für den Betrieb des Netzes erhielt 2015 die Firma Stiegeler aus Schönau nach einer EU-weiten Ausschreibung. Das kommunale Glasfasernetz bietet „open access“. Das bedeutet, dass jedem Telekommunikationsunternehmen die Nutzung des Netzes möglich ist, ohne eigene Infrastruktur herstellen zu müssen. Insgesamt gibt es im Schwarzwald-Baar-Kreis 55.000 Gebäude mit 100.000 Haushalten. Aktuell (Stand Dezember 2023) sind schon rund 9.500 Glasfaserhausanschlüsse hergestellt worden. Das entspricht zirka 25.000 Wohneinheiten von Privatpersonen und Gewerbetreibenden.

Ohne finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes Baden-Württemberg wäre der Ausbau nicht möglich gewesen.

Ein Alleinstellungsmerkmal des kommunalen Glasfasernetzes des Zweckverbands ist die doppelte Anbindung an zwei Hauptknotenpunkte in Europa. Die Verbindung nach Frankfurt steht schon von Anfang an. Im Sommer 2018 konnte der Anschluss an den Hauptknotenpunkt eingeweiht werden. Diese Anbindung bedeutet für alle Nutzerinnen und Nutzer des kommunalen Glasfasernetzes eine doppelte Absicherung gegen Ausfälle. Dieses ist besonders für Gewerbetreibende mit internationalen Kunden oder Standorten eine zwingende Voraussetzung. Sollte es zu einem Vorfall auf der Strecke zum Knotenpunkt in Frankfurt kommen, werden die Kunden weiterhin über den Knotenpunkt Zürich versorgt.

 

Zahlen – Daten – Fakten

  • Länge Basisnetz (Backbone) aktuell 334.083 Meter
  • 61 zentrale Technikstandorte, 795 Netzverteiler
  • 985 Kilometer Glasfaser
  • 987 Hausanschlussverträge (Stand Ende 2023)
    • Netzinvestitionen 160 Mio. €
    • 26 Mio. € Anteil Backbone
      • 13,8 Mio. € Anteil Förderung
      • 12,2 Mio. € Anteil Kreis
    • 128,5 Mio. € Anteil Ortsnetz
    • 5,5 Mio. € Anteil private Hausanschlüsse
  • Umsatz 1.656.393,85 €
  • Bewilligte Fördermittel 170.480.799,16 €
    • reine Landesförderung 35.881.147,50 €
    • Bund weiße Flecken 65.316.091,00 €
    • Kofinanzierung weiße Flecken Land 52.259.333,46 €
    • Bund graue Flecken 9.457.904,00 €
    • Kofinanzierung graue Flecken Land 7.566.323,20 €

 

Die endgültigen Fördersummen der Kofinanzierung werden anhand der Bau- und Pachtkosten berechnet. Bei der Mehrzahl der mit Bundesmitteln finanzierten Projekte liegt die Abschlussrechnung noch nicht vor. Die bewilligten Summen basieren daher nur auf Schätzwerten. Zuletzt entsprach die Förderquote für die Ausbauprojekte durch Bundes- und Landesmittel zwischen 50 und 75 Prozent der Kosten. Die restlichen Kosten finanzieren die Kommunen selbst.